Lernen an Technik 4.0: Neues Smart-Energy-Labor an der BNS 1 eröffnet

Bruchsal. Die Wolken reisen auf und plötzlich scheint die Sonne über dem neu eröffneten Modulbau am Gewerblichen Bildungszentrum (GBZ) Bruchsal – jetzt wäre der richtige Moment, um das vor der Tür parkende Elektroauto zu laden. Dafür braucht es keinen Menschen mehr, der den Ladevorgang startet. Stattdessen kommuniziert die Solaranlage mit der Ladesäule – das Auto tankt automatisch den überschüssigen, grünen Strom. Kaum ziehen die Wolken wieder auf, wird die Beleuchtung im Gebäude mit der Energie aus der Autobatterie betrieben.

Was nach Zukunftsmusik klingt, ist ein reales Szenario, an dem Schülerinnen und Schüler der Balthasar-Neumann-Schule 1 künftig lernen können. Das Stichwort: Smart Energy, also clever vernetzte Energiesysteme.

Möglich wird das dank des neu gebauten Schulpavillons am GBZ, der nun seine offizielle Eröffnung feiert: „Wir reagieren hier auf die veränderten Anforderungen im Handwerk und investieren erneut in die Bildung im Landkreis Karlsruhe“, so Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei der symbolischen Schlüsselübergabe am 5. März. Die Kosten für Bau und Ausstattung des Bauwerks belaufen sich dabei auf rund vier Millionen Euro.

Unter dem Dach des neuen Gebäudes befinden sich neben dem Smart-Energy-Labor der Balthasar-Neumann-Schulen 1 und 2, einem flexibel anpassbaren Experimentier-Raum für Zukunftstechnik, auch Räume für Schülerinnen und Schüler der Karl-Berberich-Schule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum.

Für den Unterricht an der BNS 1 bietet das neue Smart-Energy-Labor vielfältige Möglichkeiten: Es ist Teil des Projekts „Handwerk 4.0“, das die rasante Entwicklung im Bereich rund um Digitalisierung und Smart Home in den Blick nimmt. Deshalb lässt sich im Smart Energy-Labor an der Technik der Energiewende lernen – von der Photovoltaik-Anlage bis hin zu Ladesystemen für E-Mobilität.

Damit ist das Smart-Energy-Labor schon heute ein in der beruflichen Bildung besonderes Projekt – künftig könnte es zu einem einmaligen werden: „Hier vor Ort zeigt sich, wie verzahnt die Gewerke im Handwerk inzwischen arbeiten. Wir hoffen darauf, das Smart-Energy-Labor perspektivisch um eine Anlage und ein Labor für grünen Wasserstoff erweitern zu können“, so Frank Heusch, Schulleiter der Balthasar-Neumann-Schule 1. Das Gas ließe sich dann vor Ort mit Sonnenenergie vom Dach des Modulbaus herstellen. Doch schon heute profitiert eine große Zahl an Schülerinnen und Schülern der Balthasar-Neumann-Schulen von den neuen Räumen: Sie gewährleisten, dass die Sanitär-, Heizungs- und Klimaberufe, der Elektro- und KfZ-Bereich, aber auch die Techniker für Gebäudesystemintegration und Hochvolttechnik auch künftig auf höchstem Niveau am Standort Bruchsal ausgebildet werden können.

Entstanden ist die Idee für das Projekt dabei im Kollegium der Balthasar-Neumann-Schule 1 und wurde vom technischen Lehrer Thomas Mitzel maßgeblich vorangetrieben. Aus den ursprünglichen Plänen, einen ausrangierten Schäferwagen zum Experimentierfeld umzubauen, ist nach eineinhalb Jahren Bauzeit nun ein modernes und vernetztes Gebäude entstanden, das auch den Inklusionsgedanken verfolgt. „Durch eine geschickte Kombination aus Unterrichtsräumen der Karl-Berberich-Schule und Fachräumen der Balthasar-Neumann-Schulen entsteht ein Ort des Austauschs“, betont Stephanie Pröll, Schulleiterin der Karl-Berberich-Schule. Stolz auf das verwirklichte Projekt zeigt sich auch die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick: „Der neu eröffnete Schulpavillon stärkt Bruchsal als Schul- und Innovationsstandort und fördert die Bildungskompetenz in unserer Stadt.“

Heger

Ein paar Einblicke: